Das Festkonzert


Traditionell findet am letztem Samstag im Jänner unser Hauptkonzert des Jahres statt, das Festkonzert. Doch von Tradition und alten Gewohnheiten kann 2020 und 2021 nicht die Rede sein, die Pandemie hat alles über den Haufen geworfen.

Anstelle des Konzertes werden wir deshalb heuer eine Rückschau auf die vergangenen Jahre halten und die Konzerte, die erfolgreich über die Bühne gingen, zusammenfassen.

Geschichte

Wie in unserer Chronik zu lesen ist, die wir anlässlich unserer 100-Jahr Feier 2019 herausgegeben haben, veranstaltete die damals noch Musikkapelle Bozen jährlich das sogenannte Faschingskonzert, welches nicht im Januar, sondern wie der Name schon sagt zu Fasching abgehalten wurde. Das erste dieser Konzerte fand dabei anlässlich des 60sten Geburtstages der Kapelle im Jahre 1979 statt, unter der damaligen Leitung von Kapellmeister Pichler-Giulay.

Das bewusst traditionell gehaltene Konzertprogramm dieser Konzerte sprach die Musikanten und Zuschauer gleichfalls an, wie in den zeitgenössischen Aufnahmen am Applaus am Ende der Werke herauszuhören ist.

Eine Auswahl der Konzertprogramme dieser Zeit:

  • 1983: Oberto conte di San Bonifacio, Leichte Kavallerie, Symphonischer Marsch, Drei Freunde, Die lustige Witwe, Die Zigeunerhochzeit, Löffelpolka, Graf Zeppelin Marsch, Mein Heimatland
  • 1984: Heroischer Auftakt, Die Italienerin in Algier, Wipptalgruß, Südliche Impressionen, Die Katzbachtaler Polka, Jubiläumsgrüße Polka, Tiroler Adler Marsch, Alte Kameraden
  • 1985: Florentiner Marsch, Overtüre Wiener Frauen, Diebische Elster, Mein Regimentsmarsch, Buglers Holiday, Raketenflug, Unterm Grillenbanner, Bozner Bergsteiger Marsch
  • 1986: Festmusik für Blasorchester (G.Veit), Glück Auf! Marsch, Marinarella, Orpheus in der Unterwelt, Unter dem Höllenkragen, Kolibries, Them Basses
Cover der CD

Mit steigendem Niveau und Selbstbewusstsein der Kapelle wurde das Konzert 1989 in „Festkonzert“ umgetauft. Im gleichen Jahr übernahm Alexander Veit den Dirigentenstab. Und mit ihm nahm man dann auch gleich die erste CD mit dem passend neuen Namen „Festkonzert der Musikkapelle Bozen“ auf.

Mit Alexander Veit, der die Kapelle 30 Jahre lang leitete, erzielte das Festkonzert einem weiteren Qualitätssprung. Der Kapellmeister verstand es, die Fähigkeiten der Musikantinnen und Musikanten mit anspruchsvollen, aber immer großen Anklang findenden Repertoire zur Geltung zu bringen. Er verstand es auch immer wieder, externe Solisten so ins Konzert zu bringen, dass die kammermusikalischen Qualitäten der Kapelle sich entfalten konnten.

Rückschau auf die letzten 10 Jahre Festkonzert der Stadtkapelle Bozen

2010

  • Flight of the Piasa (Robert Sheldon)
  • T-Bone Concerto (Johan de Meij) – mit eigenem Solisten Peter Steiner an der Posaune
  • The Monk and the Mills (Thomas Doss)
  • Songs of the British Isles (Barrie Hingley) – mit Helmuth Pircher am Dudelsack
  • Symphonic Rock (Gilbert Tinner)
  • A Concert Celebration (Andrew Lloyd Webber) – mit den „Flat Caps“

2011

  • Silverado (Bruce Broughton)
  • Konzert Nr. 2 für Marimba und Blasorchester (Ney Rosauro) – mit eigenem Solisten Martin Betelle am Marimbaphon
  • Armenian Dances (Alfred Reed)
  • Juana de Arco (Ferrer Ferran)
  • Clarisonus Kuwintett (Martin Rainer) – mit dem Klarinettenquintett Clarisonus
  • Welcome (Toshio Mashima)

2012

  • Festive Interlude (Ton van Grevenbroek)
  • Colors for Trombone (Bert Appermont) – mit eigenem Solisten Peter Steiner an der Posaune
  • Terra Vulcania (Otto M. Schwarz)
  • Symphonic Suite from Star Trek (Michael Giacchino)
  • Windows of the World (Peter Graham)
  • A Concert Celebration (Andrew Lloyd Webber) – mit dem Phos-Chor

2013

  • Signum (Gottfried Veit)
  • Mt. Everest (Rossano Galante)
  • Concertino for Piano & Winds (Kamilló Lendvay) – mit Martin Rabensteiner am Klavier
  • The Bells of Sagrada Familia (Satoshi Yagisawa)
  • Noah’s Ark (Bert Appermont)
  • Concertino in Do-Maggiore (Claudio Riffero) – mit Daniela de Santos an der Panflöte
  • Hallelujah (Leonhard Cohen) – mit Daniela de Santos an der Panflöte
  • Metroplex (Robert Sheldon)

2014

  • Redemption (Rossano Galante)
  • Concertino for Percussion and band (Menno Bosgra) – mit den eigenen Solisten Thomas Niederwanger, Martin Betelle und Lukas Stuppner am Schlagwerk
  • Rubicon (Bert Appermont) – mit Karin Selva als Sopran
  • Hymn to the Infinite Sky (Satoshi Yagisawa)
  • Grand Opera – mit Karin Selva als Sopran
    • Casta Diva (Vincenzo Bellini)
    • Ah! Je ris (Charles Gounod)
    • Pace, pace o mio dio (Giuseppe Verdi)
  • Man of La Mancha (Mitch Leigh)

2015

  • God’s Country (Rossano Galante)
  • The Maestro (Andrew Pearce) – mit Marco Pierobon an der Trompete
  • Swaying in the West Wind (Satoshi Yagisawa)
  • Aconcagua (Astor Piazzolla) – mit eigenem Solisten Norbert Aster am Akkordeon
  • The Legend of Maracaibo (José Alberto Pina)
  • Macarena (Bernardo Bautista Monterde) – mit Marco Pierobon
  • There’s no Business like Show Business (Irving Berlin)

2016

Der zweite Konzertteil dieses Konzertes, der ausschließlich aus Werken von Thomas Doss zusammengesetzt ist, wurde vom Komponisten selbst dirigigiert.

  • Walking into History (Richard L. Saucedo)
  • Konzert für Posaune und Blasorchester (Friedebald Gräfe) – mit eigenem Solisten Enrico Meucci
  • Machu Picchu (Satoshi Yagisawa)
  • Magic Overture (Thomas Doss)
  • Messengers of Light (Thomas Doss)
  • Firework (Thomas Doss)

2017

  • The Winged Stallion (Rossano Galante)
  • Euterpe (Ferrer Ferran) – mit eigener Solistin Heidi Schwarz an der Querflöte
  • Celtic Child (Bert Appermont) – mit Kinderchor und Solostimme
  • Dolomites Unesco World Heritage (Hansjörg Mutschlechner)
  • Oje, Lieber Augustin (Stephan Wetzel)
  • Gonna Fly Now (Bill Conti) – mit Stephan Wetzel am Saxophon
  • Lord Tullamore (Carl Wittrock)

2018

  • Red Rock Mountain (Rossano Galante)
  • Concertpiece (James Curnow) – mit eigenem Solisten Xavier Segura Ardévol an der Trompete
  • Songs of Liberation (Harrie Janssen) – mit Sopran Brigitte Canins und den Chören Choriosum und Flat Caps
  • 1805 – A Town’s Tale (Otto M. Schwarz)

Der zweite Konzertteil bestand aus der Livevertonung des historischen Kurzfilms „1805 – A Town’s Tale“. Dabei wurde der Film im Konzertsaal auf Leinwand abgespielt, während die Kapelle den Soundtrack dazu spielte.


2019

Das Festkonzert im Jubiläumsjahr der Stadtkapelle Bozen.

  • Epigramm – 1919-2019 100 Jahre Stadtkapelle Bozen (Gottfried Veit)
  • Konzert-Rondo (Wolfgang Amadeus Mozart) – mit Chantal Ramona Veit am Klavier
  • The Ghost Ship (José Alberto Pina)
  • Victory (Rossano Galante)
  • Heroes and Legends (Barry Edward Kopetz)
  • Sounds of Cinema (Rick DeJonge)


Das Festkonzert 2019, das im Jubiläumsjahr der Stadtkapelle Bozen stattfand, war zugleich auch das letzte Festkonzert unter der Leitung von Alexander Veit. Nach über 30 Jahren, und gleich vielen Festkonzerten, ging eine Ära zu Ende.

Doch ein Ersatz wurde bald gefunden, Johann Finatzer erklärte sich bereit, die musikalische Leitung zu übernehmen und schon das nächste Festkonzert gemeinsam aufzuführen. Unter seiner Leitung, und mit nur wenigen Monaten am Dirigentenpult der Stadtkapelle Bozen, fand 2020 das vorläufig letzte Festkonzert statt, bei welchem der neue Kapellmeister bewusst die Kapelle selbst in den Vordergrund stellte und großen Applaus erntete.

Das Programm des Konzertes 2020 war folgendes:

  • Slava! (Leonard Bernstein)
  • Fanfare, Romance and Finale (Philip Sparke)
  • Shenandoah (Frank Ticheli)
  • Bayou Breakdown (Brant Karrick)
  • The Fly (Oscar Navarro)
  • Arabesque (Samuel R. Hazo)
  • Unser Land (Robert Neumair)

Wir hoffen, die Rückschau auf die Geschichte des Festkonzerts der Stadtkapelle Bozen war interessant und lehrreich. Wir wünschen uns aber natürlich, im nächsten Jahr auf der Bühne stehen zu können und uns mit Fleiß und Schweiß euren Applaus zu erarbeiten. Wir würden uns freuen, euch dann begrüßen zu dürfen!

Abschließend noch einige Fotos der letzten Festkonzerte:


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